Der wirtschaftliche und politische Wiederaufbau soll laut dem Plan, der der Nachrichtenagentur AP vorlag, in drei Phasen vollzogen werden. Erste Schritte für eine Verfassung und die Ausbildung irakischer Streitkräfte sind bereits ab Oktober vorgesehen, andere Maßnahmen dagegen sind noch sehr vage formuliert und sollen frühestens ab Februar kommenden Jahres beginnen.
Berufsausbildungen
Ab Oktober ist dem Papier zufolge die Wiederaufnahme von Berufsausbildungen für Iraker vorgesehen, ebenfalls ab kommendem Monat soll die Kapazität von Elektrizitätsunternehmen bereits wieder 4.000 Megawatt betragen. Eine Steigerung um weitere 1.000 Megawatt - mehr als vor dem Sturz Saddam Husseins - ist für Jänner geplant. Die Kontrolle über Polizei, Häfen und das Eisenbahnsystem soll laut dem US-Plan dagegen nicht vor Februar an die Iraker zurückgegeben werden.
Bei dem jüngsten Anschlag im Bagdader Wohn- und Geschäftsviertel Kasimiyah explodierte ein selbst gebastelter Sprengsatz nach Angaben der Polizei, als ein US-Konvoi die Stelle passierte. Die amerikanischen Fahrzeuge seien nicht betroffen gewesen, aber zwei irakische Busse seien zerstört worden. Fünf der Verletzten befanden sich nach Krankenhausangaben in kritischem Zustand.
Tote, Razzien, Übergriffe
In der Region Tikrit im Norden des Landes erschossen US-Soldaten am Mittwoch vier militante Iraker, wie die amerikanischen Streitkräfte berichteten. Bei einem irakischen Überfall auf eine Ölstation südlich von Tikrit sei ein Angreifer getötet worden, bei einem weiteren Zwischenfall hätten die Soldaten drei Iraker erschossen, die mit Granaten und Feuerwaffen in einem Hinterhalt gewartet hätten. Bei einer Razzia nahe Saddam Husseins Geburtsort Udscha stellten die US-Truppen rund 1.000 Schuss Munition sicher.
Westlich von Bagdad hielten amerikanische Truppen am Dienstag einen Journalisten der Nachrichtenagentur AP mehrere Stunden fest. Die Soldaten zwangen den Fotografen Karim Kadim und seinen Fahrer Mohammed Abbas, mehrere Stunden bei hoher Temperatur mit gefesselten Händen in der Sonne zu stehen. Die US-Streitkräfte entschuldigten sich später.