Der jazzende Sangeskünstler und witzige Dirigent Bobby McFerrin würde sich sehr geehrt fühlen, dürfte er einmal in die Wiener Walzerwolke eintauchen. Und auch Tenor Plácido Domingo hegt seit Jahren den Wunsch, einmal auch am ersten Vormittag eines neuen Jahres als Dirigent, der er ja auch nebenbei ist, arbeiten zu dürfen. Mit den Wiener Philharmonikern. Beim Neujahrskonzert.

Wie einst Herbert von Karajan, der einmal ins Reich der vermeintlich leichten Tanzmuse eintauchte; wie Lorin Maazel, der beim Neujahrskonzert auch geigte; wie Claudio Abbado, Riccardo Muti, Carlos Kleiber, Nikolaus Harnoncourt und Zubin Mehta, der Ehrenpräsident des Hauses der Musik. Und wie Seiji Osawa, der federleichte Maestro und nunmehrige Musikchef der Wiener Staatsoper.

Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ist ein Faszinosum in jeder Hinsicht. Es lässt bei dirigierenden Herren den Marktwert steigen, denn es verschafft ihnen globale Popularität. Es erreicht am CD-Markt in der Regel klassikunüblich hohe Verkaufszahlen. Und alles auch deshalb, weil die TV-Einschaltquoten in einem angenehm hohen Bereich landen.

Wenn es auch kartenmäßig eher schwer ist, in den Wiener Musikverein zu gelangen, um das Erlebnis live zu sehen, so kann man sich hier ein wenig trösten. In einem eigens dafür konzipierten Konzertsaal im ersten Stock des Hauses der Musik gibt es eine Kurzfassung (35 Minuten) des Events zu belauschen und zu bestaunen. Es geht immer um das jeweils letzte Konzert. Zurzeit erlebt man also Nikolaus Harnoncourt im Verbund mit den Philharmonikern, welche für die CD, die sehr schnell nach dem Konzert 90.000-mal verkauft wurde, bereits Dreifach-Platin erhalten haben.

Nächstes Jahr wird der italienische Maestro Riccardo Muti bei der Walzerarbeit zu beobachten sein, er dirigiert das kommende Konzert. Die Vorführung kann übrigens auch um Zugaben ergänzt werden. (tos)
Vorführungen des beliebten
Ereignisses gibt es täglich
zwischen 11 und 20 Uhr -
zu jeder vollen Stunde.

www.wienerphilharmoniker.at