Asien & Pazifik
Indonesien: Zwölf Soldaten wegen Foltervorwürfen vor Gericht
Armeesprecher: Vergehen werden "ernsthaft" verfolgt
Banda Aceh - Zwölf indonesische Soldaten müssen sich
seit Donnerstag wegen des Vorwurfs der Folter von Zivilisten in der
Bürgerkriegsprovinz Aceh vor einem Militärgericht verantworten. Die
Armeeangehörigen niederer Ränge hatten laut Anklage Einwohner im
Norden Acehs während eines Verhörs zusammengeschlagen. Ihnen droht
eine Höchststrafe von zwei Jahren und acht Monaten. Der Prozess sei
der Beweis, dass das Militär Vergehen von Soldaten ernsthaft
verfolge, sagte ein Armeesprecher in der Provinzhauptstadt Banda
Aceh. Die indonesischen Streitkräfte hatten am 19. Mai eine
Großoffensive in der Provinz an der Nordspitze Sumatras gegen die
Rebellen der Bewegung Freies Aceh (GAM) begonnen. Dabei wurden nach
offiziellen Angaben bisher mehr als 900 Aufständische und rund 300
Zivilisten getötet. Die GAM kämpft seit 1976 in der an Öl- und
Gasvorkommen reichen Provinz für einen eigenen islamischen Staat. Dem
Konflikt sind seither mehr als 12.000 Menschen zum Opfer gefallen. (APA/dpa)