"Das Überleben bei Krebs nimmt in Europa zu, aber die Unterschiede zwischen west- und osteuropäischen Ländern vergrößern sich", kommentierte Michel Coleman, Mitautor der Studie und Professor an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, auf einem Krebskongress in Kopenhagen die Resultate. Mit einer Überlebensrate von 94 Prozent haben Patienten in Europa mit Lippenkrebs die größten Chancen, die Krankheit zu überstehen. Dagegen sind bei Bauchspeicheldrüsenkrebs nur noch vier Prozent der Patienten nach fünf Jahren am Leben.
Hintergrund
Die von der Europäischen Union finanzierte EUROCARE-3-Studie ist die bisher umfangreichste internationale Studie zum Überleben bei Krebserkrankungen. In ihr wurden Überlebensraten aus 22 Ländern bei 42 unterschiedlichen Krebserkrankungen verglichen. Dabei wurden Daten zu 1,8 Millionen Erwachsenen und 24.000 Kindern bis zum Jahr 1999 ausgewertet, bei denen zwischen 1990 und 1994 eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde.
In den USA liegen die Überlebensraten nach fünf Jahren nach Angaben des National Cancer Institute derzeit bei 63,5 Prozent für Frauen und 62 Prozent bei Männern.
Europaweite Unterschiede
Nach den Ergebnissen der Studie hatten Menschen in Österreich, Frankreich und der Schweiz die größten Chancen, eine Krebserkrankung zu überstehen. Am unteren Ende lagen die Slowakei, Estland und Polen. Die osteuropäischen Länder liegen nach den Worten von Coleman unter dem europäischen Durchschnitt für beide Geschlechter, aber auch Dänemark, England, Schottland und Wales hätten schlechter abgeschnitten. Luxemburg, Griechenland, Belgien und Irland waren auf Grund nicht verfügbarer Daten nicht in die Studie einbezogen worden.