Keine "besondere Eile"
Die Medien zitierten aber zugleich einen Beamten mit den Worten, es bestehe keine "besondere Eile" in der Frage einer Resolution. Es sei wichtig, bei der Suche nach einem Konsens "den richtigen Weg" zu finden, sicher zu stellen, dass es "vollständige Konsultationen" gebe. Bush sei zudem nicht mit dem Ziel nach New York gereist, andere Staaten konkret um Truppen zu bitten. Es hätten auch keine "konkreten Diskussionen" über finanzielle Zusagen stattgefunden. Dafür gebe es noch genügend Zeit, da die internationale Geber-Konferenz in Madrid erst in einem Monat stattfinde.
Führende US-Militärs deuteten aber inzwischen an, dass die USA eigene frische Kräfte in den Irak entsenden müssten, wenn nicht innerhalb von sechs Wochen eine geplante dritte Division mit Streitkräften aus verschiedenen Ländern aufgebaut werden könne. Benötigt würden 15.000 bis 20.000 Soldaten, um die Truppenpräsenz im Irak aufrecht zu erhalten, sagte der stellvertretende US- Generalstabschef Peter Pace vor Journalisten in Washington. Die Vorbereitungen für die Einberufung zusätzlicher Reservisten und Angehöriger der Nationalgarde liefen bereits.
Vorwürfe Putins
Am dritten Tag der UN-Vollversammlung in New York warf der russische Präsident Putin der US-Regierung vor, den Irak ohne Zustimmung der Vereinten Nationen angegriffen zu haben. Zugleich forderte Putin eine "direkte Beteiligung" der UNO beim Wiederaufbau des Landes. Der Forderung Frankreichs und Deutschlands nach einem Zeitplan für die Machtübergabe an einer irakische Regierung schloss sich der russische Regierungschef jedoch nicht an.