
Blick eines Unbekannten in den inneren Burghof der Hofburg.
Im 19. Jahrhundert war es Mode geworden, sich mit der "außersinnlichen Welt" zu befassen. "Unter den Mitgliedern der österreichischen Kaiserfamilie, die im 19. Jahrhundert lebten, galt Kaiserin Elisabeth als besonders abergläubisch", schreibt Praschl-Bichler einleitend. "Sisi" trug stets eine Menge Glücksbringer und Amulette mit sich. Kein Wunder, dass es bis heute viele "Berichte" und "Aufzeichnungen" über angebliche "paranormale Phänomene in Schloss Schönbrunn und in der Wiener Hofburg" gibt. "Dokumente", die die Autorin mit viel Liebe zum Detail darstellt.
Die Weiße Frau
Eine besondere Rolle kommt in diesem Zusammenhang der "Weißen Frau" in der Hofburg zu. Sie soll in früheren Zeiten mit Vorliebe den Kaisern - etwa Joseph II oder auch Franz Joseph I - erschienen sein, besonders im Amalientrakt und im Reichskanzleitrakt. Trug sie weiße Handschuhe, so bedeutete ihr Erscheinen eine Geburt im Kaiserhaus, erschien sie mit schwarzen Handschuhen, stand ein Todesfall bevor, wird berichtet.
Mysteriöse Geschichte
Mysteriös und zugleich neuen Datums auch die Geschichte eines Wachebeamten in der Hofburg: Er soll im Februar 1987 bei einem Rundgang, der ihn auch in den Keller und den Dachboden führte, ein unheimliches Erlebnis gehabt haben. "Irgendetwas hat ihm den Schreck in alle Knochen fahren lassen. Was immer es war, er spricht nicht darüber", wird in dem Buch berichtet. Und dass der Wachebeamte nach diesem "Erlebnis" seinen Dienst in der Hofburg quittiert habe.