Colombo - Nach blutigen Ausschreitungen in einem
Gefängnis und Vorwürfen der Menschenrechtsorganisation amnesty
international hat der Präsident der Malediven am Freitag den
Polizeichef des Landes entlassen. Rund eine Woche nach den Unruhen
starb nach Krankenhausangaben unterdessen ein viertes Opfer an seinen
Verletzungen.
Proteste gegen Folterungen, Machtmissbrauchs und Menschenrechtsverletzungen
Präsident Maumoon Abdul Gayoom suspendierte Polizeichef Adam Zahir
zudem von seinem Posten als stellvertretender Leiter der
Sicherheitsbehörden, wie es auf der Internet-Seite der Regierung
hieß. Zuvor hatte AI die Regierung und die Sicherheitsbehörden wegen
ihres Vorgehens gegen protestierende Häftlinge in einem Gefängnis in
der Hauptstadt Male heftig kritisiert. Grund für die Proteste waren
angebliche Folterungen, die Menschenrechtsorganisation sprach
außerdem von Machtmissbrauch durch das Gefängnispersonal und
umfassenden Menschenrechtsverletzungen.
Gayoom warf ai vor, keine Beweise für die Vorwürfe erbracht zu
haben, kündigte jedoch Verfahren gegen Beamte an, falls sie ihre
Befugnisse überschritten hätten. Bereits am Donnerstag starb ein
vierter Häftling an seinen Verletzungen, wie ein Krankenhaussprecher
mitteilte. Rund 25 Polizisten wurden bei der Gefängnisrevolte
verwundet, bei den darauf folgenden Ausschreitungenn wurden rund 100
Personen festgenommen. (APA/AP)