Frankfurt - In der gesetzlichen Pensionsversicherung in Deutschland muss nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ein Loch von mehr als sechs Milliarden Euro gestopft werden.

Das bedeute, dass es im nächsten Jahr nicht nur keine Rentenanpassung geben werde, sondern die Rentner müssten sich vielmehr auf spürbare Pensionskürzungen einstellen, sagte der Budgetsprecher der Unionsfraktion, Dietrich Austermann.

Neben der von Finanzminister Hans Eichel bereits angekündigten Kürzung von zwei Milliarden Euro beim Bundeszuschuss fehlten bei der Rente nach Berechnungen Austermanns weitere fünf Milliarden Euro, wenn der Beitrag nicht steigen solle. Derzeit beträgt der Rentenbeitrag in Deutschland 19,5 Prozent.

Sozialministerin Ulla Schmidt hatte zuvor via Fernsehsender n-tv angekündigt, sie werde im Oktober Vorschläge für eine Sicherung der gesetzlichen Rentenversicherung vorlegen.

Einnahmenverluste

"Dann wissen wir, wie die Datenlage aussieht, dann wissen wir, wie groß das Defizit ist und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen", sagte sie. "Tatsache ist, wir haben in den letzten Monaten Einnahmenverluste wie lange nicht." Es gebe praktisch kein Wachstum, obwohl die Zahl der Pensionisten steige. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 29.9.2003)