IT-Business
ADSL-Verhandlungen zwischen Internet Providern und Telekom stocken noch
Vielfalt der Provider-Angebote sobald Angebot der Telekom vorliegt
Wien - Knapp 15 Prozent aller österreichischen Haushalte - das sind rund 480.000 - verfügen über einen Internet-Zugang. Schnellere
Datenübertragungsraten sind der Traum jedes Internet-Surfers. Die ADSL-Technologie (Asymmetric Digital Subscriber Line) erlaubt
rascheres Surfen und Laden von Daten, neben einer Reihe anderer Vorteile, wie die Nutzung der Bandbreite gemäß dem
Internet-User-Verhalten, die Möglichkeit laufend "online" zu sein ohne Störung der Sprachtelefonie sowie die Nutzung neuer
Multimedia-Dienste z.B. Videokonferenzen. Auch gebe es keine Vergebührung nach Telefonminuten, erklärte Georg Hahn, Präsident des
Dachverbands der Internet Service Provider ISPA, anlässlich eines Presse-Hintergrundgesprächs am Mittwoch.
Nur: Die höherwertige Zugangstechnologie ADSL steht der Mehrheit der Internet Service Provider noch nicht zur Verfügung. Einziger
Anbieter ist seit 15. November die Telekom Austria (TA) über ihren konzerneigenen Internet Provider A-Online. Die Verhandlungen
zwischen TA und den Internet Service Providern, die ihre Dienste über die Leitungen der TA abwickeln, gestalten sich zäh.
"Der Zeitablauf beunruhigt"
"Der Zeitablauf beunruhigt mich", so Hahn. Ursprünglich hatte die TA am 20. Dezember 1999 ein Angebot vorlegen wollen, dann wurde eine
Einigung für 17. Jänner 2000 in Aussicht gestellt. Die technologischen Fragen sind aus Hahns Sicht geklärt, längst schon sollten die
kommerziellen Diskussionen laufen. Die Forderung der ISPA: "Wir wollen Zugang zur ADSL-Technologie zu nicht diskriminierenden Tarifen,
d.h. zu den gleichen Bedingungen, wie sie A-Online zur Verfügung gestellt bekommt."
Die TA habe als einziger Anbieter den direkten Draht über die Kupferadern bis in die Haushalte der Kunden (sog. letzte Meile). Die TA muss
laut Regulierungsbehörde Telekom Control als marktbeherrschendes Unternehmen gemäß dem Diskriminierungsverbot neue Dienste allen
nachfragenden Teilnehmern anbieten und die Tarife dafür kostenorientiert gestalten. Im Sinne einer guten Wettbewerbssituation müsse die
freie Wahl des Internet Service Providers für den Kunden erhalten bleiben, so der Dachverband.
Sobald das Paket der TA an die Provider stehe, können diese dann endlich von der Möglichkeit Gebrauch machen, selbstgestaltete und
differenzierte Produkte über ADSL anzubieten, so ISPA-Generalsekretär Kurt Einzinger. Die Angebote könnten variieren hinsichtlich der
"garantierten Bandbreite": Je niedriger, desto billiger das Paket.
Die für den Betrieb nötigen Modems dürften derzeit noch zwischen 3.000 und 5.000 S (218 Euro/363 Euro) kosten, da es sie erst noch in
geringer Stückzahl gebe, so Hahn. Jedoch seien durchaus Angebote denkbar, wo die Kosten für das Endgerät für den Kunden in den
monatlichen Pauschalen inkludiert seien. (APA)
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