Tel Aviv - Ein unbefristeter Streik von etwa 60.000
Bediensteten des öffentlichen Dienstes hat am Montag in Israel zu
starken Beeinträchtigungen bei der Abfertigung am Internationalen
Flughafen von Tel Aviv geführt. An den Passkontrollen bildeten sich
lange Schlangen Einreisender. Passagiere mussten nach Angaben des
israelischen Rundfunks zum Teil mehr als zwei Stunden auf die
Zollabfertigung warten, weil die streikenden Zöllner jedes einzelne
Gepäckstück kontrollierten.
Der Gewerkschaftsdachverband Histadrut hatte den unbefristeten
Streik ausgerufen, um gegen massive Sparmaßnahmen der Regierung und
die geplante Entlassung von rund 1500 Angestellten des öffentlichen
Dienstes zu protestieren. Nach den Streikplänen werden vor allem die
Dienststellen des Innenministeriums bestreikt. Die Abfertigung an den
Seehäfen und auf dem Ben-Gurion-Flughafen soll gestört oder lahm
gelegt werden. Die Gerichte wollen keine neuen Fälle mehr annehmen.
Angesichts der miserablen Wirtschaftslage und stark erhöhter
Ausgaben für das Militär hat Finanzminister Benjamin Netanyahu
Haushaltskürzungen in Höhe von mehr als zwölf Milliarden Schekeln
(rund 2,35 Mrd Euro) durchgesetzt. Insbesondere wurden dem
öffentliche Dienst massive Sparmaßnahmen verordnet. Nach Meinung der
Histadrut-Führung hat Netanyahu jedoch mit den geplanten Entlassungen
gegen ein Abkommen verstoßen, das Entlassungen im öffentlichen Dienst
bis 2005 ausschloss.
(APA/dpa)