Foto: Website Kaumberg
Wie ein drohender Finger ragt der Turm der Araburg empor, die einst den wichtigen Übergang aus dem Wiener Becken in das Alpenvorland kontrollierte. Trotz aller Forschungen aber bleibt ein Geheimnis, wie aus der Adlerburg eine Ruine wurde. Man weiß nicht, ob das Bauwerk den Türken kampflos in die Hände fiel oder ob die Veste von den Osmanen erobert und zerstört wurde.

Die Araburg galt lange als die höchstgelegene Burg Niederösterreichs, was nun umstritten ist, weil man auf dem höheren Weinsberg Reste einer Anlage fand. Jedenfalls steht sie in derart exponierter Lage, dass ihr Turm einen einmaligen Rundblick ermöglicht. Zum Panorama gehören Hocheck, Kieneck, Unterberg, Schneeberg, Reisalpe, Hochstaff, Kirchenberg und die Erhebungen des Wienerwaldes.

Die Araburg, in der man auch ein gemütliches Stüberl vorfindet, wird oft und gerne aufgesucht, wobei man meist die Anstiege aus Kaumberg oder dem Gerichtsberg benützt oder gar erst vom Parkplatz unterhalb der Ruine startet. Die Routen aus der Ramsau werden fast nicht frequentiert, die Markierungen befinden sich teilweise in einem desolaten Zustand. Trotzdem ist der Anstieg aus dem Süden sehr lohnend, da man kaum steilere Abschnitte vorfindet, über viele freie Flächen wandert und daher die reizvolle Landschaft zwischen Wienerwald und Voralpen so richtig genießen kann. Trotz Lücken in der Markierung lässt sich der Weg kaum verfehlen.

Die Route: Beim Gasthaus Brücklmühle in der Ramsau bei Hainfeld findet man einen Wegweiser "Araburg", dem man über den Bach folgt. Unmittelbar vor einer Kapelle mit der Jahreszahl 1683 hält man sich rechts auf den Ramselweg und steigt dann auf der rechten (westlichen) Lehne zum Gehöft Kienberg an, wo man auf dürftige rote Markierungen trifft. Dann erreicht man den aus Hainfeld kommenden - rot markierten - Weg und folgt diesem nach rechts über den freien Kamm. Später geht es durch Wald zur Araburg. Gehzeit ab Ramsau 2 Stunden.

Der Rückweg erfolgt anfangs auf der Anstiegsroute, bei einer Kapelle wechselt man nach links auf die gelbe Markierung, um ins Fahrabach-Tal abzusteigen. Nach einem Gehöft gelangt man auf einen asphaltierten Güterweg, der in die Ramsau und zum Ausgangspunkt führt. Ab Araburg rund 1¾ Stunden. (Bernd Orfer, DER STANDARD, Printausgabe vom 27./28.9.2003)