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Marwan Barguti wird vorgeworfen, für den Tod hunderter Israelis verantwortlich zu sein.

Foto: REUTERS/Nir Elias
Tel Aviv - Der inhaftierte palästinensische Intifada-Führer Marwan Barguti hat am Montag den gewaltsamen Widerstand gegen die israelische Besatzung der Palästinensergebiete gerechtfertigt. Zwar sei er "gegen das Töten unschuldiger Menschen", sagte der 44-Jährige vor einem israelischen Gericht in Tel Aviv, "doch wer nicht gegen die Besatzung kämpft, ist kein Mensch". In seinem Schlussplädoyer erklärte Barguti: "Ich bin stolz auf die Intifada (Aufstand). Ich bin stolz auf den Widerstand gegen die Besatzung."

Barguti war im April 2002 festgenommen worden. Die Anklage wirft ihm vor, als prominentester Anführer des Palästinenseraufstands direkt und indirekt für die Tötung Hunderter Israelis verantwortlich zu sein. Er habe militante Fatah-Mitglieder mit Waffen versorgt und eine Politik des bewaffneten Kampfs gegen Israel vertreten.

Barguti bekräftigte indes, dass er das israelische Gericht nicht anerkenne. Wann das Urteil gegen den palästinensischen Abgeordneten und Chef von Jassir Arafats Fatah-Fraktion im Westjordanland erfolgt, steht noch nicht fest. Sein Cousin, Ahmed Barguti, war im Juli von einem Gericht in Tel Aviv wegen Beteiligung an Selbstmordanschlägen auf Israelis zu 13 lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden.(APA/dpa)