Das Ergebnis in der Tiroler Landeshauptstadt und im gesamten Zentralraum Innsbruck hat das Landesergebnis entscheidend beeinflusst. Jeder vierte grüne Stimme kommt aus Innsbruck. In zehn Umlandgemeinden, wie etwa Hall, Sistrans oder Zirl gab es mit der Landtagsabgeordneten Elisabeth Wiesmüller als Spitzenkandidatin zweistellige Zuwächse.
In Innsbruck haben die Grünen am meisten in Stadtvierteln mit hohem Akademikeranteil, in solchen mit vielen Single-Haushalten und in Stadtrandbereichen mit dörflichem Charakter (Hungerburg, Hötting) zugelegt. In drei Stadtteilen haben sie die ÖVP vom ersten Platz verdrängt: in Mariahilf/St. Nikolaus, in Wilten und in Hötting-West (Technische Fakultät). In acht der 18 Stadtviertel sind sie jetzt hinter der VP zweite, vor der SPÖ.
Das Ergebnis der Sozialdemokraten ist hingegen durchwachsen: In Vierteln mit hohem Anteil an sozialem Wohnbau wie dem Olympischen Dorf oder der Reichenau gab es hohe Zuwächse (je 7,7), in der Innenstadt aber ebenso hohe Verluste.
Grün-Stadträtin und Neo-Landtagsabgeordnte Uschi Schwarzl glaubt, dass es den Grünen gelungen sei, ein seit längerem vorhandenes Wählerpotential auszuschöpfen: "Jene, die sich sonst nur in Umfragen für uns deklarieren, haben uns diesmal gewählt." Der "kantige, profilierte Kurs" in Innsbruck sei belohnt worden. Außerdem sieht Schwarzl einen negativen Van-Staa-Effekt: "Es gibt in Innsbruck viele Menschen mit Van-Staa-Erfahrung: er hat als Bürgermeister viel gebaut, die Verwaltung saniert, aber soziale Kompetenz vermissen lassen".