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Tel.Me.: Österreichs einzige "Handyschmiede".

Bild: Reuters/Montage: Webstandard
Hersteller von Handys und MP3-Player gibt es wie Sand am Meer. Die wenigsten dieser Hersteller haben allerdings ihre Wurzeln in Österreich. Tel.Me. hingegen will in Zukunft seine Mobiltelefone und Digitalen Audio Player sogar in Österreich produzieren lassen. Grund genug den Tel.Me.-Vorstandsvorsitzendern Manfred Jahn zum Webstandard- E-Mail-Interview zu laden.
  • Tel.Me. will heuer weltweit etwa 50.000 Handys absetzen, in österreichischen Handy-Shops sind aber kaum Tel.Me.-Modelle zu finden. Wird es in Zukunft mehr Zusammenarbeit mit österreichischen Netzanbietern geben?
Wir sind seit April bei A1 und One gelistet und werden für Weihnachten weiterhin bei 2 bis 3 Netzbetreibern gelistet sein. Tel.Me.-Smartphones sind aber keine Massenware und haben deshalb auch gezielte Listungen bei Netzbetreibershops und Fachhändlern.
  • Tel.Me. will mit Ende 2004 mit zwei Modellen auch ins UMTS-Geschäft einsteigen. Wird UMTS erfolgreich sein, was wäre Ihrer Meinung nach die "Killerapplikation", um den Stein ins Rollen zu bringen?
Smartphones und Cameraphones werden bald mit bis zu 2 Megapixel Kameras oder höher ausgestattet werden. Tel.Me.-Produkte werden ab Mitte 2004 mit Megapixel, eingebautem Blitz und digitalen Zoom ausgestattet sein. Damit wird der Handymarkt vor allem das Einstiegssegment des Digitalkameramarktes ansprechen. Mehr als 80 Prozent des Digicam-Marktes befindet sich bei 1,3 bis 3 Megapixel. Wie schon in Asien oder auch im arabischen Raum wird der Kunde somit gleich zum Handy greifen, wenn es um Digitalaufnahmen für den privaten Bereich geht. Diese hochauflösenden Bilder verlangen nach höherer Datenübertragung und somit wird sich automatisch die Frage nach höherer Datenübertragung zum Versenden von Urlaubsfotos ergeben und der Kunden wird zu UMTS greifen. GPRS ist ja limitiert in seiner Geschwindigkeit. Sollte ab 2005 beginnen. UMTS wird also zum Erfolg, da die Geschwindigkeit gefordert werden wird. UMTS darf nicht als Technik sondern muss als Dienstleistung angeboten werden (siehe 3-Werbung, meiner Meinung sehr gut, man spricht nicht von UMTS sondern Multimedia oder Videotelefonie ...)
  • Viele Produzenten von High-Tech lassen in so genannten Billiglohnländern herstellen. Tel.Me. hingegen wird in Kooperation mit dem österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S und dem IT-Hersteller Kapsch bald in Österreich produzieren. Wie kommt es zu dieser Entwicklung?
Der Handymarkt wird allgemein als High-Tech-Markt verstanden. 80 Prozent der Handys sind aber bereits Standardware die auch einfach in Billiglohnländern hergestellt werden und billig gefertigt werden muss. Smartphones sind Premium-Produkte und verlangen nach einer Fertigung in High-Tech-Ländern. Low-End-Handys werden vor allem in China gefertigt. Taiwan ist unter anderem auch als Super-High-Tech-Land zu erwähnen. Wir haben uns für Österreich entschieden, da vor allem die Projektkosten (Logistik, Verwaltung, Projektmanagement, Produktionsabstimmung und Entwicklung) die geringen Mehrkosten der Fertigung in Österreich mehr als kompensieren.
  • Auf Ihrer Homepage heißt es unter anderem "Tel.Me. fördert mit visionären Produkten die drahtlose Vernetzung, Kommunikation und Datenübertragung im privaten Bereich und erleichtert die Nützung des Internets". Welches visionäre Produkt will Tel.Me. in Zukunft auf den Markt bringen?
Mp3-Player mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung, UMTS Telefone mit integrierter webbasierender GPS-Navigation, Smartphones mit automatischer Backgroundsteuerung (automatische E-Mail-Abfrage ...). Videotelefonie,Video, Musik, hochauflösende Kameras mit eingebautem Blitz und professionellem Zoom und viele Applikationen für den Business Kunden ...
  • Tel.Me. stellt neben Handys auch digitale Audio- Player her. Befürchten Sie Umsatzrückgänge in dieser Sparte, sollten UserInnen aufgrund rechtlicher Konsequenzen in Zukunft nicht mehr MP3s mit Hilfe diverser File-Sharing-Tauschbörsen herunterladen können?
Die ITunes-Aktion von Apple in der USA zeigt die Richtung. Wenn das Angebot stimmt, wird der Kunde auch Mp3- Files kaufen. Nur eine Regelung und damit auch die Unterstützung der Musik- und Filmindustrie wird zum Erfolg für Mp3 und Mp4 führen. Derzeit nützen diese Anwendungen vorwiegend Freaks. Zum Massenmarkt wird dies nur dann werden können, wenn unter anderem Radiosender ihre Hitlists auch via Mp3 anbieten dürfen ...
  • Derzeit findet im Europäischen Parlament ein heftiger Schlagabtausch rund um umstrittene Softwarepatente statt. Sehen Sie eine mögliche Neuregelung als Gefahr oder als Chance für Ihr Unternehmen?
Jede Regelung erleichtert das Verhandeln mit Lizenzpartnern. Klassische Handyfirmen bieten ja aktiv bereits Lizenzentwicklungen für Neueinsteiger an und sind daher nicht als "David gegen Goliath" zu sehen und auch nicht als Konkurrenz sondern als Entwicklungspartner. Regelungen führen zur Standardisierung und die ist für den Multimediamarkt mehr als notwendig ...
  • Digitale Audio- Player aus dem Hause Tel.Me. unterstützen das Mp3- und WMA- Format, nicht aber das freie, nicht patentierte Ogg-Vorbis-Format. Welche Gründe sind dafür ausschlaggebend, wird es in Zukunft noch "vielseitigere" Player geben?
Wenn es der Markt verlangt schon. Aber mehr als 90 Prozent wird über MP3 genützt ...
  • Thema Open Source: Kommt bei Tel.Me. Open-Source-Software zum Einsatz beziehungsweise sind Produkte beruhend auf freier Software geplant?
Auch wir werden uns für die nächste Generation zwischen Linux, Microsoft oder Symbian entscheiden. Tel.Me. mit Microsoft Inside klingt ja nicht so schlecht, oder?
  • Welches Mobil-Telefon benützen Sie persönlich?
T919i
  • Dank der Mobilfunktechnologie sind wir heutzutage überall und jederzeit erreichbar. Was ist Ihre persönliche Meinung dazu: Fluch oder Segen?

Logisch "Segen", aber im Ernst man kann sehr einfach das Handy abschalten oder umleiten ... (kk)