Bonn/Madrid - Um die vier spanischen Lizenzen für den so genannten Mobilfunk der dritten Generation bewerben sich insgesamt sechs Bieter, darunter ein Konsortium um die Deutsche Telekom. Wie die spanische Regierung am Mittwoch in Madrid mitteilte, sind unter den Bietern der Ex-Monopolist Telefonica sowie die bisher einzigen spanischen Mobilfunkkonkurrenten des Unternehmens, Airtel und Amena (Retevision). Mit der Ausschreibung der neuen Lizenzen für den so genannten UMTS-Standard dürfte damit mindestens ein weiterer Anbieter auf Spaniens Markt kommen. Zwei weitere Bieterkonsortien bildeten die französische Vivendi-Gruppe sowie der Pariser Konzern France Telecom. Die Deutsche Telekom bewarb sich eigenen Angaben zufolge zusammen mit der spanischen Telefonfirma Jazztel um eine UMTS-Lizenz für das südwesteuropäische Land. Wie der Bonner Konzern mitteilte, gründeten beide Firmen dafür ein Konsortium namens Movilweb, an dem sie je 35 Prozent halten und dem auch noch ein spanischer Industrieausrüster, zwei Banken, zwei Bauunternehmen und ein örtlicher Energieversorger angehören. Ziel sei es, eine Führungsposition auf dem Markt für mobiles Internet in Spanien zu erobern. Hinter Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) verbirgt sich der Mobilfunkstandard der dritten Generation. Der digitale, breitbandige Standard wird erstmals weltumspannend einheitlich sein und dank hoher Übertragungsraten Zugriff auf umfassende Multimedia-Dienste ermöglichen. Auf dem Markt wird die Technik frühestens Ende 2001, eher jedoch 2002 erwartet. Die Lizenzen werden in etlichen Ländern schon jetzt versteigert, in Deutschland voraussichtlich im Frühsommer und in Großbritannien noch im ersten Viertel des neuen Jahres. Unter den europäischen Staaten teilte bislang nur Finnland bereits Lizenzen zu. (APA)