Wien - Der neue Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Herbert Mang (61), ist skeptisch, dass die Regierung ihr Ziel der Erhöhung der Forschungsquote auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2006 erreicht. Wobei der Grundsatz "Better late than never" gelte, schränkte er bei seiner Antrittspressekonferenz am Mittwoch allerdings ein.Der TU-Professor sieht sich als "Außenminister der Akademie", der seine "Stimme erheben wird, wenn ich das Gefühl habe, dass für die Forschung zu wenig passiert". Die Politik seines Vorgängers Werner Welzig, neue Institute in verschiedenen Fachbereichen zu gründen, will Mang fortführen: "Stillstand bedeutet ein langsames Absterben", so Mang. Schon im Jänner 2004 soll in Wiener Neustadt ein Institut für integrierte Sensorik eröffnet werden. Man müsse aber auch "den Mut haben, Institute zu schließen", wenn deren "Lebenszyklus" vorbei sei, betonte Mang. Auch neue Wissenschaftsdisziplinen sollen an der ÖAW Chancen bekommen - beispielsweise Journalistik und Kommunikationswissenschaft. (pm/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2. 10. 2003)