Der Streit um Tauschbörsen im Internet und vor allem auch um die Konsequenzen für deren User scheint kein Ende zu nehmen. Nicht nur Vertreter der Musikindustrie und der P2P Börsen und deren Anhänger sind sich uneinig, auch Spitzen-Politiker und Hip-Hip-Superstars kommen nicht auf einen grünen Zweig.
Laut einem Bericht der USA Today plant nun der Senator Norm Coleman die Strafen für User, die urheberrechtlich geschützte Daten heruntergeladen haben, zu senken. Ihm zu folge seien 150.000 Dollar pro Song nicht vernünftig, dadurch würden Betroffen nur eingeschüchtert. Außerdem möchte der Senator die Rechte der Musikindustrie in Bezug auf gerichtliche Vorladung beschneiden.
Andere Meinung
Einen anderen Weg schlägt hingegen der Senator Carl Levin (Michigan) ein. In einem Brief an einen besorgten Nutzer von Tauschbörsen betont er, dass seiner Meinung nach die Musikindustrie durchaus legitime Besorgnis über Verletzungen des Copyrights hege und daher auch das Recht haben muss, ihre eigenen Rechte durch rechtliche Schritte zu schützen.
In einem Hearing vor dem Senat, geleitet von dem schon genannten Senator Norm Coleman, trafen neben Politikern auch betroffen Künstler aufeinander.
Rapper LL Cool J
Aber diese vertraten diametrale Meinungen. Star Rapper LL Cool J sprach sich gegen Downloads durch diverse P2P-Börsen aus und stellt die Frage in den Raum, ob den Künstler in Amerika nicht das selbe Recht auf Bezahlung für ihre Arbeit hätten, wie alle anderen Amerikaner auch. "Wenn ein (Bau)Unternehmer ein Haus baut, sollten dann die Menschen umsonst einziehen dürfen, nur weil er erfolgreich ist? Sollten Sie in diesem Haus kostenlos leben dürfen? So geht es mir, wenn ich einen Album oder einen Film produziere und diese dann auf der ganzen Welt kostenlos heruntergeladen werden".
Chuck D
In eine völlig andere Kerbe schlug Chuck D, Frontman der Hip-Hop Band Public Enemey: "Die Musikindustrie ist heuchlerisch und ihre Herrschaft muss geteilt werden. P2P heißt 'power to the people'."(kk)