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George Bush: Der US-Angriff auf den Irak war trotz fehlender Massenvernichtungs- waffen gerechtfertigt

Foto: REUTERS/Larry Downing
Washington - US-Präsident George W. Bush sieht sich nach der Veröffentlichung des ersten Waffenberichts des US-Inspektorenteams zum Irak bestätigt. Der Bericht zeige, dass der irakische Ex-Staatschef Saddam Hussein "eine Gefahr für die Welt" war, sagte Bush am Freitag vor dem Weißen Haus. Der Chef des US-Inspektorenteams David Kay hatte am Donnerstag den Zwischenbericht vorgestellt. Danach wurden zunächst keine Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden.

"Dutzende Aktivitäten"

Der Bericht enthalte durchaus auch Hinweise auf irakische Programme für Massenvernichtungswaffen, sagte Bush. Kays Bericht habe gezeigt, dass die irakischen Waffenprogramme sich über mehr als zwei Jahrzehnte erstreckten. Sie hätten tausende Menschen und Milliarden Dollar umfasst. Außerdem sei an den Programmen von Sicherheitskräften abgeschirmt gearbeitet worden. Der Bericht zeige, dass der gestürzte irakische Präsident Saddam Hussein die internationale Gemeinschaft "aktiv getäuscht" habe.

Zum Teil seien die Täuschungen auch nach Kriegsbeginn fortgeführt worden. "Im besonderen hat Dr. Kays Team entdeckt, was der Bericht - ich zitiere - Dutzende Aktivitäten im Zusammenhang mit Programmen für Massenvernichtungswaffen nennt." Außerdem sei beträchtliche Ausrüstung entdeckt worden, die der Irak vor den Ende 2002 begonnenen UNO-Inspektionen verborgen habe. "Diese Regierung befasst sich mit den Gefahren, wo wir sie finden", sagte Bush.

Wahl rückt näher

Über eine Umfrage, nach der mittlerweile die Mehrheit der US-Bürger den Sinn des Krieges bezweifeln, zeigte sich Bush nicht besorgt. "Manchmal mag das amerikanische Volk Entscheidungen, die ich treffe, und manchmal eben nicht." Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von CBS News und der "New York Times" erklärten 53 Prozent der Befragten, der Krieg sei nicht nötig gewesen. Die Zufriedenheitswerte für Bushs Außenpolitik fielen mit 44 Prozent auf einen neuen Tiefststand. In den USA findet im November 2004 die nächste Präsidentenwahl statt. (APA)