Der japanische Videospiele-Hersteller Nintendo (Gameboy, Gamecube) hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres erstmals einen Verlust geschrieben. Grund für den voraussichtlichen Fehlbetrag von 3 Milliarden Yen (23 Millionen Euro) seien der starke Yen und der schleppende Verkauf der Spielekonsole Gamecube, teilte das Unternehmen am Freitag in Tokio mit.

Prognose

Noch im Mai war Nintendo von einem Gewinn von 15 Milliarden Yen in dem Ende September beendeten Halbjahr ausgegangen. Um die Gamecube-Verkäufe anzukurbeln, halbiert Nintendo in Europa den Preis auf knapp 100 Euro.

Details

Der Halbjahresumsatz lag mit 210 Milliarden Yen um neun Prozent unter der bisherigen Prognose. Nintendo macht 75 Prozent des Umsatzes im Ausland. Durch den starken Yen verringern sich die Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in die heimische Währung. Die Gamecube-Produktion bei Nintendo steht seit Monaten still, da noch Lagerbestände abgebaut werden müssten. Sie wurden von Analysten Anfang des Jahres auf mehrere Millionen Stück geschätzt.

Alles wird billiger

Vor der zum 17. Oktober greifenden Preissenkung in Europa hatte Nintendo bereits den Gamecube-Preis in den USA von 149 auf 99 Dollar gesenkt. Dadurch hätten sich die Verkäufe binnen einer Woche vervierfacht, teilte das Unternehmen mit, ohne genaue Zahlen zu nennen. Auch in Japan soll der Preis für die Konsole und einige Spiele drastisch gesenkt werden. Die drei großen Videospiele- Spezialisten, der Marktführer Sony (Playstation), Microsoft (Xbox) und Nintendo liefern sich einen harten Preiskampf.

Für das am 31. März endende Gesamtjahr senkte Nintendo die Gewinnprognose wiederum wegen der Yen-Stärke um 7,7 Prozent auf 60 Milliarden Yen. Die Umsatzprognose von 550 Milliarden Yen wurde dagegen bestätigt. (APA)