Die Anklage lautet nach Angaben des Sprechers auf Totschlag und schwerer Körperverletzung. Wann der Prozess beginnt, wurde nicht bekannt gegeben. Auch der Name des Offiziers wurde nicht genannt.
Ausgangssperren
Der blutige Zwischenfall ereignete sich drei Monate nach der Wiederbesetzung der palästinensischen Städte Ende März 2002. Die Armee hatte zu dieser Zeit über die meisten Städte im Westjordanland oft wochenlange Ausgangssperren verhängt. Sie wurden nur gelegentlich für wenige Stunden aufgehoben, damit sich die Bevölkerung mit Lebensmitteln eindecken konnte.
Palästinensische Augenzeugen hatten berichtet, dass die Menschen zum Zeitpunkt des Zwischenfalls zu dem Markt gelaufen waren, weil sie glaubten, die Ausgangssperre sei aufgehoben worden. Der Leutnant, der eine Gruppe von drei Panzern kommandierte, habe Befehl gegeben, mit den Panzerkanonen und Maschinengewehren auf von ihm genannte Ziele zu feuern, um die Bevölkerung in die Häuser zurückzutreiben. Insgesamt seien zehn Granaten abgefeuert worden, von denen eine die Gruppe traf.