Der am Donnerstag vorgestellte Zwischenbericht von US-Chefinspektor David Kay enthalte nichts, was auf die "ernsthafte und augenblickliche Bedrohung" hinweise, mit der die Londoner Regierung den Irak-Krieg gerechtfertigt habe. Der britische Regierungschef Tony Blair hätte die Lage im Irak kritischer beurteilen müssen, sagte Blix der Zeitung weiter. Nach Blix' Auffassung stellte der Irak keine unmittelbare Gefahr dar.
USA
Blix: Berichte nicht aufbauschen
Ehemaliger UNO-Chefkontrollor warnt vor Übertreibungen - Keine ernsthafte Bedrohung - "Blair hätte Lage kritischer beurteilen müssen"
London - Der ehemalige UNO-Chefkontrollor für den Irak,
Hans Blix, hat die Waffeninspektoren der USA davor gewarnt, ihre
Berichte aufzubauschen. "Wir wollen keine neue Epidemie des
Aufbauschens", sagte Blix der britischen Zeitung "The Independent"
(Samstagsausgabe).
Kay hatte zwar eingeräumt, dass bisher keine
Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden wurden. Es gebe aber
"beträchtliche Beweise" dafür, dass der Irak den Bau von chemischen
und biologischen Waffen geplant habe, hieß es in seinem Bericht. (APA)