Jerusalem - Der Israelische Angriff auf ein
mutmaßliches Ausbildungslager radikaler Palästinenser in Syrien ist
von mehreren Staaten teils heftig kritisiert worden. Syrien
verurteilte den israelischen Luftangriff auf ein angebliches
Ausbildungslager der Palästinenserorgansation Islamischer Dschihad
als "schwer wiegende Eskalation". Auch andere Staaten, darunter
Deutschland, verurteilten die Militäraktion. Der Luftangriff war der
tiefste Vorstoß der israelische Armee in das Nachbarland seit 1973.
Schröder verurteilt Luftangriff
Als "nicht akzeptabel" bezeichnete der deutsche Kanzler Gerhard
Schröder den israelischen Angriff am Sonntag während eines Besuchs in
Ägypten. Sein Gastgeber Präsident Hosni Mubarak verurteilte den
Angriff ebenfalls. Russland sprach die Bombardierung nicht direkt an,
sondern rief Israelis und Palästinenser auf, die Gewalt zu beenden.
Auch Paris hat den israelischen Luftangriff in
Syrien verurteilt. Das israelische Vorgehen stelle eine inakzeptable
Verletzung des internationalen Rechts und der Souveränität eines
Landes dar, hieß es in einer Stellungnahme des französischen
Außenministeriums am Sonntag in Paris. Beim Kampf gegen den
Terrorismus müsse das internationale Recht respektiert werden.
Der jordanische Außenminister Marwan Moascher sprach laut der
Nachrichtenagentur Petra von einem "Angriff auf einen arabischen
Bruderstaat". Diese "gefährlichen Eskalation" könne die gesamte
Region in eine "Spirale der Gewalt hinab reißen".
Israel hatte nach eigenen Angaben ein Ausbildungslager des
Islamischen Dschihads nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus
angegriffen. Die Gruppe erklärte dagegen, sie habe keine Lager in
Syrien. Der Dschihad hatte sich zu einem Selbstmordattentat am Vortag
in Haifa bekannt, bei dem 19 Menschen getötet wurden. Die anhaltende
Gewalt hat einen von dem Nahost-Quartett - bestehend aus den USA, der
Europäischen Union (EU), der UNO und Russland - ausgearbeiteten
Friedensplan faktisch gestoppt. (APA/Reuters/dpa)