Luzern - Der Tod eines 30-Jährigen im Zuge einer Polizeiaktion in einem Restaurant im Schweizer Wolhusen (Kanton Luzern) weckt Erinnerungen an die Affäre Cheibani W. Wie der Mauretanier, der am 15. Juli 2003 während eines Polizei- und Rettungseinsatzes beim Afrika-Kulturdorf im Wiener Stadtpark vestorben ist, waren auch dem Schweizer von Polizisten Beruhigungsmittel injiziert worden, bevor er bäuchlings auf dem Boden fixiert wurde.

Bei Festnahme widersetzt

Der psychisch kranke Mann habe sich seiner Festnahme widersetzt, teilte die Schweizer Exekutive am Sonntag mit. Er habe sich in dem Restaurant auffällig benommen, worauf ein Arzt gerufen worden sei. Dieser habe von der Gewaltbereitschaft des Mannes gewusst und deshalb Unterstützung durch die Polizei angefordert.

Das Eintreffen der Beamten habe den Randalierer zusätzlich aufgeregt. Die Polizisten hätten Pfefferspray eingesetzt, der Mann habe das Lokal dennoch verlassen. Vor der Tür sei der 30-Jährige überwältigt und auf den Bauch geworfen worden. Beim Versuch, ihm Handschellen anzulegen, sei festgestellt worden, dass er nicht mehr atmete. Wiederbelebungsversuche durch Arzt und Beamte seien ohne Erfolg geblieben.

Herzprobleme Laut Polizeisprecher soll der Verstorbene schon vor Jahren einen Herzinfarkt erlitten haben. Er sei deswegen schon wiederholt stationär behandelt worden, hieß es. Auch nach dem Tod Cheibani W.s war von Herzproblemen des Mauretaniers die Rede gewesen: Er hatte sich gegen den Transport in ein psychiatrisches Krankenhaus gewehrt und war von Polizei und Notarztteam überwältigt worden. (APA, bri, DER STANDARD Printausgabe 6.10.2003)