
Ein vor allem üppiges Nebeneinander, ein Durcheinander. Was auch soll das bringen? 160 Künstlerinnen, repräsentiert durch je 1,6875 Werke, und leider sagen die Kuratorinnen - Silvie Aigner, Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Christa Hauer und Elisabeth Voggeneder - noch dazu, fehlte der Platz, um auch noch Schmuck, Design, Keramik und Mode unterzubringen.
Staunen, Wundern, Kopfnicken
Leider auch stellen sie in ihrem GemeinschaftsEssay fest, kommt vieles nicht oder nur am Rande vor, die Steinbildhauerinnen etwa oder, oder, oder. Und zur jüngeren Gegenwart herauf wird sowieso jede Selektion zwangsläufig beliebiger. Und also bewältigt man den Parcours als Betrachter und Betrachterin in einem Mehrkampf aus Wiedererkennen und Nachschlagen, Staunen und Wundern, Nicken und Kopfschütteln. Am Schluss, in der großen Kremser Halle dann, hat man knapp sechs Jahrzehnte hinter sich gebracht und kann sich, je nach Namensgedächtnis, informiert oder nicht geben. Zum Namedropping wird es aber reichen, dafür, einzuwerfen, dass es da ja wohl auch noch die oder die oder jene gegeben hat. Oft muss man aber entschuldigend auch gleich anfügen, dass es von der oder der oder jener aber bessere Arbeiten gibt.
Und so bestätigt die Ausstellung, was der Katalog erst recht beweist: Sie war viel Arbeit. Und genau deswegen ist es schade, dass die Schau daherkommt wie längst überwundene Tendenzen zur Jahresausstellung ganzer Kunstvereine. Keine Gewichtung zu legen mag gerecht, keine großzügige Weglassung zu wagen, menschlich verständlich sein, fassbar wird durch die Nichtmethode aber keine der einzelnen Positionen.
Mimosen, Rosen, Herbstzeitlosen
Und leichter wird es auch nicht, einen historischen Vergleich zu ziehen, Korrekturen anzubringen, wenn man die Männer ausspart. Dass wirklich viele Besucher und Besucherinnen sich die, fallweise sicher zu Unrecht bekannteren, Herrenreiter der Österreichischen Nachkriegskunst dazudenken können, ist zumindest infrage zu stellen.