London - Fast die Hälfte aller Internet-Benutzer betrachten sich selbst als "Sklaven" des On-Line Systems und hängen bis zu
60 Stunden in der Woche am Netz. Dies geht aus einer Untersuchung britischer Wissenschafter hervor, die am Dienstag der Gesellschaft
für Psychologie in London vorgelegt wurde.
Bei den Erhebungen geben zahlreiche Benutzer an, sich einzuloggen, um dem "Alltagsdruck" zu entfliehen. Das Internet liefere ihnen auf
angenehme Art den notwendigen "sozialen Kontakt". In der Studie heißt es auch, daß sich die "Anzeichen von Depression" verschärften, je
öfter die Benutzer auf die Computertasten hauten oder auf die Maus klickten.
Der Anteil an männlichen und weiblichen "Abhängigen" gleich groß
Helen Petrie von der Universität von Hertfordshire (Südengland) hat für die Studie weltweit 445 Internet-Benutzer befragt. Danach gaben
75 Prozent von ihnen an, sich täglich - auch an Wochenenden - einzuloggen. Die Frage, ob sie sich selbst als "Internet-Süchtige"
bezeichnen würden, bejahten 46 Prozent. Der Anteil an männlichen und weiblichen "Abhängigen" sei gleich groß, obwohl Männer und
Frauen das Netz unterschiedlich nutzten.
Beide verbrächten insgesamt gleich viel Zeit vor dem Schirm. Aber während Männer das Internet überwiegend zu Information und Spiel
nutzten, wendeten sich Frauen der Unterhaltung und Korrespondenz per E-Mail zu.
Nach Angaben Petries besteht zwischen Internet-Nutzung und Depression ein "starker Zusammenhang". In der Regel seien "Surfer"
gebildet und introvertiert. Die Stärke der Depression stehe in unmittelbarem Zusammenhang mit der Zahl der Stunden vor dem Schirm. (APA/dpa)