Jerusalem - Die israelische Armee wird in den nächsten Wochen zusätzliche Reservisten einberufen. Dies gab Verteidigungsminister Shaul Mofaz überraschend am Dienstagabend bekannt. Mofaz sagte dem Zweiten Fernsehen des Landes, es handle sich dabei um "eine relativ kleine Zahl" von Soldaten und Offizieren. Sie sollten bei der Überwachung der noch nicht durch eine Sperranlage gesicherten sog. "Grünen Grenze" zum Westjordanland eingesetzt werden.

Mofaz begründete die Maßnahme mit einer großen Zahl von Geheimdienstwarnungen vor möglichen palästinensischen Terroranschlägen. Zuletzt hatte die israelische Armee im vergangenen Frühjahr mehrere zehntausend Reservisten einberufen, als die Armee das palästinensische Westjordanland weitgehend wieder besetzte.

Abriegelung der Autonomiegebiete verlängert

Die israelischen Streitkräfte haben am Dienstag eine Verlängerung der Abriegelung der palästinensischen Autonomiegebiete angekündigt. Damit wird Palästinensern weiterhin die Einreise in Israel untersagt, Ortschaften im Westjordanland und dem Gazastreifen bleiben abgesperrt. Die Maßnahmen waren vor Beginn des jüdischen Neujahrsfestes vor zwei Wochen eingeleitet worden. Sie werden normalerweise nach dem Ende der Feiertage aufgehoben.

Die Streitkräfte erklärten, die Abriegelung solle dabei helfen, Attentate palästinensischer Extremisten zu verhindern. Nach dem Selbstmordanschlag in Haifa, der am Samstag 20 Menschen das Leben gekostet hatte, waren die Sicherheitsvorkehrungen in Israel verstärkt worden.

(APA/dpa)