Rom - Jeder dritte Europäer betrachtet die Immigration als Bedrohung. Dies geht aus einer Meinungsumfrage der italienischen Stiftung "Nord-Est" hervor, die in Rom im Rahmen der europäischen Konferenz über Immigrationsfragen veröffentlicht wurde. Laut der in der EU durchgeführten Meinungsumfrage fühlen sich 33 Prozent der Europäer von der Immigration bedroht, sechs Prozent mehr als vor drei Jahren. Die größten Ängste wecken Einwanderer aus den arabischen und Balkan-Ländern, ergab die vom italienischen Soziologen Ilvo Diamanti durchgeführte Umfrage.

Diamanti stellte in den verschiedenen EU-Ländern eine "Harmonisierung" im Prozentsatz der Befragten fest, sich über die Immigration besorgt erklärten. "Die EU-Länder sind sich in ihrer Angst vor der Immigration ähnlich", betonte Diamanti. 81 Prozent der Europäer in den 15 EU-Ländern betrachten der Kampf gegen die illegale Immigration als Priorität.

Behauptete Gefahr für die Sicherheit

36 Prozent der Europäer behaupten, dass die Immigration eine Gefahr für die Sicherheit sei. Im Jahr 2000 hatte dieser Prozentsatz noch 28 Prozent betragen. Vor allem in Italien und Frankreich sei die Sorge für die Sicherheit groß, ergab die Umfrage. 35 Prozent der Befragten befürchten, dass die Immigranten ihnen Arbeitsplätze wegnehmen könnten. Diese Angst wird vor allem in Deutschland gespürt. 28 Prozent der Europäer bangen um ihre kulturelle und religiöse Identität, eine Sorge, die vor allem in Spanien groß ist.

Größere Sorgen um die Immigration ist bei den einkommensschwächeren Kategorien und bei Personen ohne politische Orientierung zu spüren, ergab die Studie. Diamanti stellte fest, dass linksorientierte Wähler in allen EU-Ländern durchschnittlich toleranter gegenüber der Immigration seien. (APA)