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Es schaut schlecht aus mit der Luftraumüberwachung in Österreich, wenn die alten Draken 2005 eingemottet werden müssen. Erst im Jahr 2007 werden die Eurofighter geliefert.

Foto: APA/MARKUS LEODOLTER
Rom/Berlin/Wien - Der österreichische Verteidigungsminister Günther Platter sprach am Rande des EU-Ministertreffens in Rom mit seinem deutschen Amtskollegen Peter Struck erneut über das Anliegen Österreichs, ab dem Jahr 2005 mindestens sechs einsatzbereite Eurofighter für die lückenlose Fortsetzung der Luftraumüberwachung zur Verfügung gestellt zu bekommen. So viel seien für die Luftraumüberwachung notwendig, hatte Platter jüngst in Berlin erklärt.

Struck hatte zugesagt, sich bei den Eurofighter-Partnerländern Spanien, Italien und Großbritannien für die Überbrückungshilfe einzusetzen. Aber schon jetzt ist klar, dass die von Platter gewünschten sechs bis zehn Eurofighter auf keinen Fall zustande kommen. Höchstens mit vier könne Österreich rechnen, wenn überhaupt, hieß es im Berliner Verteidigungsministerium.

Deutschland ist sehr wohl bereit, Schützenhilfe zu leisten, aber die anderen Länder zieren sich. In Rom ist im Verteidigungsministerium von einer offiziellen Anfrage nichts bekannt. Dort sieht man sich selbst in einer Notlage. Nächstes Jahr werden die letzten Starfighter ausgemustert. Um die Verteidigung des Luftraums sicherzustellen, hat Italien bereits zehn Tornados von Großbritannien ausgeliehen, die 2004 zurückgegeben werden müssen. Zur Überbrückung des Engpasses haben die USA den Italienern bis 2010 mehrere F-16-Flugzeuge zur Verfügung gestellt.

Die ersten der von Italien bestellten 121 Eurofighter werden 2004 geliefert. Doch bis diese Maschinen wirklich eingesetzt werden können, sind für die Piloten Test- und Trainingsprogramme von zwei bis drei Jahren nötig.

Im spanischen Verteidigungsministerium wollte man vorerst noch keinen Kommentar dazu abgeben, in Großbritannien hieß es, es sei "sehr schwierig", Eurofighter auszuleihen, da man selbst auf das neue Fluggerät warte.

"Wir sind weiter optimistisch", sagte Lisa Berger, die Sprecherin von Verteidigungsminister Platter, zum STANDARD. Die zuständigen Stellen würden mit den Ministerien in den anderen Ländern verhandeln. Auch die Modalitäten sei noch nicht geklärt. "Das hängt davon ab, wie viele wir bekommen", so Berger. Zum Nulltarif, hieß es in Berlin, werde die Überbrückungshilfe nicht gewährt. (Alexandra Föderl-Schmid/Gerhard Murmelter/DER STANDARD, Printausgabe, 10.10.2003)