Es gebe jedoch gute Ergebnisse bei Versuchen mit Cannabinoiden in der Grundlagenforschung, sagte die Ärztin Shanaz Azad vom Max-Planck- Institut für Psychiatrie in München. Sie ließen darauf schließen, dass später einmal eine Anwendung bei ganz speziellen Krankheitsbildern sinnvoll sein könnte. Auch in Kombination etwa mit Opiaten sei die Anwendung denkbar, weil die Gesamtdosis dadurch verringert werden könnte. Versuche gehen auch dahin, den natürlichen Cannabinoid-Gehalt im menschlichen Körper zu erhöhen, um so das Problem starker Nebenwirkungen in den Griff zu bekommen.
Drastischere Nebenwirkungen
"Cannabinoide halten in der klinischen Anwendung nicht das, was die Grundlagenforschung verspricht", sagte dagegen Michael Strumpf, vom Rot-Kreuz-Krankenhaus in Bremen. Sie seien weniger wirksam als andere Mittel und hätten drastischere Nebenwirkungen. Das Risiko von Herzinfarkten steige, Fahrtüchtigkeit und Berufsausübung seien stark eingeschränkt, schizophrene Psychosen könnten auftreten.