Der frühere Gefreite der Luftwaffe, Andres Valenzuela, sagte in einem Interview des staatlichen Fernsehsenders TVN, die Frau eines Kameraden, die damals als Krankenschwester in der Klinik Santa Maria de Santiago arbeitete, habe gesehen, wie ein Arzt eine Operationswunde von Frei infiziert habe.
Demokratischer Widerstand
Valenzuela habe einem Kommando aus Militärs und Zivilisten angehört, das zum Unterdrückungsapparat der Pinochet-Diktatur (1973-1990) gehörte, teilte TVN weiter mit. Der Mann lebe heute im französischen Exil.
Valenzuela habe weiter berichtet, der für die Geheimpolizei arbeitende Chemiker Eugenio Berrios habe das tödliche Infektionsmaterial vorbereitet. Berrios wurde 1993 mutmaßlich von früheren Geheimagenten des Pinochet-Regimes in Uruguay umgebracht.
Frei regierte Chile von 1964 bis zum Wahlsieg des Sozialisten Salvador Allende 1970. Als Vorsitzender der christdemokratischen Partei habe er vor seinem Tod versucht, den demokratischen Widerstand gegen Pinochet zu organisieren, sagte seine Tochter, die Senatorin Carmen Frei Ruiz-Tagle. Die Familie habe kurz vor dem Tod ihres Vaters anonyme Anrufe erhalten, die bereits damals von einer absichtlichen Infektion und Vergiftung gesprochen hätten.