Dass dieser Trend konjunkturbedingt abreißen könnte, glaubt indes niemand. Im Gegenteil. Richard Trenkwalder, Chef der Trenkwalder Personaldienste AG, prognostiziert in sieben Jahren eine Verdreifachung der gegenwärtig rund 33.000 Zeitarbeiter. Und Andrea Lehky, Marketingleiterin bei Manpower, verweist auf Anfrage des STANDARD auf die steigende Zahl nachfragender Firmen, die bereits im Vorjahr 32,1 Prozent zugelegt habe. Vor allem in den Sparten der Audio- und Rundfunkindustrie sowie im Bereich Güter- und Personentransport sahen sich viele nach Leihpersonal um.
Anstieg in privaten Krankenhäusern und Freitzeitbetrieben
Nennenswert sei auch der Anstieg des Teilzeitpersonals in privaten Krankenhäusern und Freitzeitbetrieben, konkretisiert Lehky. Im Industriesektor sei der Anteil der zeitlich begrenzten Jobber zwar zurückgegangen, dies werde sich aber bei einem Anspringen der Konjunktur wieder ändern, erwartet sie.
Die Hälfte der so genannten Arbeitsüberlassungen dauert bis zu drei Monaten, rund zwanzig Prozent halten bis zu einem halben Jahr. Rund 18 Prozent dauern länger. Wien gilt, vor Oberösterreich, als Spitzenreiter bei Zeitarbeitsverhältnissen. Gezahlt wird in Österreich ein durchschnittlicher Lohn von 18 Euro (Deutschland: 13,5 Euro, Italien zwölf Euro, Ungarn: drei Euro). Laut Richard Trenkwalder habe die Einführung eines KV-Lohns jedenfalls "zu einer Niveauverbesserung sowie zu einer Preisanpassung nach oben geführt".