Im "math.space" im Wiener Museumsquartier findet vom 13. bis 16 Oktober die Veranstaltungsreihe "Die Mathematik ist weiblich" statt, organisiert vom Wiener Mathematikprofessor Rudolf Taschner. Die Veranstaltung will die Diskrepanz thematisieren zwischen einer von ihrem Wesen her völlig geschlechtsneutralen Disziplin - eben der Mathematik - und einer durch urtümliche Tradition und unbegründbare Vorurteile geschaffenen gesellschaftlichen Schieflage - der Tatsache, dass sich noch immer zu wenige Frauen trotz ihrer Eignung und Neigung zum Studium der exakten Wissenschaft entschließen. Zwei wichtige Aspekte werden in den vier Tagen der Veranstaltung angesprochen: Einerseits sollen in "Mathematischen Heldinnensagen" die Vita, das geistige Umfeld ihrer Zeit und die intellektuelle Leistung von sechs eminenten Mathematikerinnen der Geschichte vor Augen geführt werden: Hypatia von Alexandria, Olga Taussky-Todd, Ruth Moufang, Sophie Germain, Hilda Geiringer von Mises und Emmy Noether. Andererseits kommen Frauen zu Wort, die nicht nur ein erfolgreich absolviertes Studium der Mathematik vorweisen können, sondern auch am Beispiel ihrer Karriere belegen, dass es unabhängig vom Geschlecht Sinn macht, mit Mathematik seine Zukunft zu planen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11./12. 10. 2003)