Wien - Eine knappe Woche nach Beginn der Atom-Inspektionen im Iran hat die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) die schleppende Preisgabe von Informationen über das iranische Nuklearprogramm kritisiert. Die Führung in Teheran liefere die Informationen über die Atomanlagen nicht in dem Tempo, das die IAEO anstrebe, sagte IAEO-Sprecher Mark Gwozdecky am Samstag in Wien. Zwar habe die iranische Seite "gewisse Informationen" über den Import von Nuklearbauteilen zur Verfügung gestellt, aber die Atomenergiebehörde brauche mehr Details insbesondere über die Herkunft von Teilen. Der IAEO-Sprecher forderte den Iran erneut auf, sein Nuklearprogramm bis zum 31. Oktober vollständig offenzulegen. Die IAEO-Kontrolleure hatten vergangenen Montag mit den Inspektionen von Atomanlagen in Iran begonnen, um zu prüfen, ob das Land sein ziviles Nuklearprogramm zum Bau von Atomwaffen nutzt. Teheran übergab der Behörde dazu eine noch unvollständige Liste mit Nuklearbauteilen, die über Mittelsmänner eingeführt worden seien. Sollte der Iran sein Atomprogramm bis zum 31. Oktober nicht offenlegen, soll der UN-Sicherheitsrat eingeschaltet werden. Die internationale Gemeinschaft fordert von Teheran zudem, ein Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen, das den IAEO-Inspekteuren unangekündigte Besuche in den iranischen Atomanlagen erlaubt. (APA)