An die palästinensische Führung appellierte Mubarak, die internen Streitigkeiten zu überwinden und zu erkennen, "wie schwierig die Situation ist". Sharon wisse, dass die Präsidentenwahlen in den USA herannahten, bemerkte der ägyptische Präsident. Außenminister Ahmed Maher forderte seinerseits die Staaten, die Israel besonderes Wohlwollen entgegenbrächten, auf, die israelische Regierung davon abzuhalten, "die ganze Region in Brand zu stecken".
Nahost-Konflikt
Mubarak: Israelis werden für Sharons "Fehler" bezahlen müssen
"Neue Front" gegen Syrien eröffnet - Ägyptischer Appell an Palästinenser
Kairo - Der ägyptische Staatspräsident Hosni Mubarak hat
den israelischen Regierungschef Ariel Sharon beschuldigt, mit dem
Luftangriff auf Syrien vom 5. Oktober "eine neue Front eröffnet" zu
haben. Den Preis für diesen "Fehler" würden die israelischen Bürger
bezahlen müssen, die nicht in Frieden leben könnten, erklärte Mubarak
am Sonntagabend vor Journalisten in Kairo. Ägypten setze sich für den
Frieden in der Region ein: "Wir sind in Kontakt mit den
Palästinensern und wir richten Botschaften an die Israelis, aber
letztere hören auf niemanden", sagte der Präsident.
Der ehemalige palästinensische Arbeitsminister Ghassan Khatib
erklärte am Sonntag, alle derzeit von Israel unternommenen Schritte
seien kontraproduktiv und würden das Sicherheitssystem der
Autonomiebehörde zerstören. Nur wenn die Israelis die Gewalt
beendeten und den Siedlungsbau, die Invasionen und Exekutionen
einstellten, dann könnte sich die palästinensische Führung, wie von
ihr gefordert, gegen die radikalen Organisationen durchsetzen. Der
Außenpolitik-Beauftragte des PLO-Exekutivkomitees, Faruk Kaddumi,
erklärte unterdessen auf der Tagung der Islamischen
Konferenz-Organisation in Malaysia, die Fortführung des bewaffneten
Kampfes sei angesichts der israelischen Haltung "ein Muss". (APA)