Wien - Ein "temporäres Schaufenster" für die vielfältigen Forschungsaktivitäten in der Bundeshauptstadt sollen die ersten Wiener Wissenschaftstage von 19. bis 30. Oktober werden. Unter dem Leitthema "stadt:leben:zukunft" werden jene Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen in den Mittelpunkt gestellt, die "zukunftsweisende Fragen der europäischen Stadt und der urbanen Gesellschaft untersuchen", heißt es im Programm.

Bei Matineen, Podiumsdiskussionen, Führungen, Lesungen und einem Symposium widmen sich die Wissenschaftstage unter anderem den Themen Sozial- und Generationenpolitik, Städtebau und Architektur, Wirtschaft und Standortentwicklung, Globalisierung und Integration sowie Kultur- und Demokratiepolitik.

Zahlreiche Institute

Wien verfügt derzeit über acht Universitäten, an denen rund 5.500 Wissenschafter beschäftigt sind und 110.000 Studierende unterrichtet werden. Darüber hinaus beherbergt die Stadt unter anderem mit der Akademie der Wissenschaften die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung Österreichs sowie zahlreiche weitere Wissenschaftsinstitute, etwa jene der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft.

"Wissen - das Fleisch der Stadt"

Eröffnet wird die Veranstaltung am 19. Oktober (11.00 Uhr, Volkstheater) mit einer Diskussion zum Thema "Wissen - das Fleisch der Stadt" mit SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal, dem Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S), Nationalbibliotheks-Generaldirektorin Johanna Rachinger und der Wissenschaftstheoretikerin Ulrike Felt. Am 20. Oktober beschäftigt sich ein Fachsymposium (10.00 bis 18.00 Uhr, Tech Gate Vienna) unter anderem mit der Frage, welche Forschungskompetenzen in Zukunft verstärkt gefördert werden sollen.

Mit den Stars der Szene

Insgesamt sechs Podiumsdiskussionen befassen sich unter anderem mit dem Wandel der Stadtbevölkerung ("Hippe Alte, solide Junge"), Zuwanderung und Integration ("Stadt ist dort, wo Fremde wohnen") und dem Standortfaktor Kulturwissenschaft ("Das Image zählt"). Am prominentesten besetzt ist die Diskussion über die Zukunft des Wissenschaftsstandortes Wien (28. Oktober, 19.00 Uhr, "Marx Village" in Wien-Landstraße): Stars der österreichischen Wissenschaftsszene wie der Quantenphysiker Anton Zeilinger, die Mikrobiologin Renee Schroeder sowie der Mediziner und Genetiker Josef Penninger treffen dabei auf Bürgermeister Michael Häupl (S).

Cineastisches Programm

Abgerundet werden die Wissenschaftstage von einem cineastischen Programm mit Streifen wie "Blade Runner" und "The Wedding March" im Filmmuseum. Einblicke in den Wissenschaftsbetrieb der Stadt bieten Führungen durch verschiedene Forschungsinstitute sowie Lesungen in der neuen Hauptbibliothek.

Die Wissenschaftstage sind derzeit nur als einmalige Veranstaltung konzipiert. Bei entsprechendem Erfolg sollen sie aber mit einem Budget ausgestattet und alle zwei Jahre durchgeführt werden. (APA)