Müller (li.), Kriesche: Porträt eines Helden, von dem kaum jemand weiß. Hierzulande.
Im Grunde, meint
Walter Müller
, sei die Sache beschämend. Und auch sehr bezeichnend: Kaum jemand in Österreich kennt
Franz Leitner
. Und Orden, Ehrungen oder ein offizielles Dankeschön hat der mittlerweile 85-Jährige nie bekommen. Hierzulande. Israel, erklärte STANDARD-Redakteur Müller Donnerstagabend im Jüdischen Museum in Wien, habe Leitner dagegen seinen höchsten Orden verliehen. Ein "Gerechter unter den Völkern", sei Leitner, weil er - selbst KZ-Häftling - Hunderten Kindern im Konzentrationslager Buchenwald das Leben gerettet hat. Gemeinsam mit dem Filmemacher
Richard Kriesche
hat Müller dem stillen Widerstandskämpfer ein filmisches Porträt gewidmet. "Anständig sterben", sei eine Hommage an "ein Leben in absoluter Größe", erklärte Kriesche. Das Interesse des "offiziellen" Österreich an Leitner und seinem Leben ist aber durchaus endenwollend: "Der ORF-Steiermark hat ganz schnell die Tür zugemacht", seufzt Müller. Aber auch das sei bezeichnend. Immerhin: Das bayrische Fernsehen zeigt "Anständig sterben". Am 27. Oktober um 21 Uhr. (DER STANDARD; Printausgabe 14.10.2003)
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