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Grafik: Archiv
Wer schon einmal versucht hat, die Konturen eines Fotomotivs am Bildschirm nachzuzeichnen, bekommt schnell die Grenzen aufgezeigt: Die Maus ist in der digitalen Bildbearbeitung leicht überfordert. Sehr viel feinfühliger lässt sich da mit einem Eingabestift auf dem Zeichentablett arbeiten. Der führende Hersteller solcher Geräte, die Firma Wacom , hat jetzt die neue Produktlinie Graphire3 vorgestellt, die auch den ambitionierten Privatanwender im Blick hat.

Beweglichkeit

Denn nicht nur die kreative Grafikbearbeitung profitiert vom Gespann aus Stift und Tablett. Auch bei allen anderen Anwendungen freut sich das Handgelenk über die größere Bewegungsfreiheit und den Vorteil einer gezielteren Ansteuerung des Cursors. Die Maus kann überall aufgesetzt werden; nur die Bewegungsrichtung bestimmt die Position des Cursors auf dem Bildschirm. Das Wacom-Tablett hingegen ist ein Spiegel der Bildschirmoberfläche: Wird der Stift im oberen linken Eck des Tabletts aufgesetzt, wird der Cursor genau an der entsprechenden Stelle des Bildschirms platziert. Schnell haben sich Hand und Gehirn an diese "absolute Positionierung" des Eingabestifts auf dem Tablett gewöhnt.

Ansteuerung

Je größer die aktive Fläche des Tabletts (das ist die Fläche, in der die elektromagnetische Resonanztechnik des Tabletts die Stiftspitze erkennt), desto genauer lassen sich die Pixel, die Bildpunkte auf dem Bildschirm, ansteuern. Bei grafischen Aufgaben erwies sich das A5-Tablett im Test dem nur halb so großen A6-Tablett deutlich überlegen. Mit dem druckempfindlichen Stift können Zeichenstifte oder Pinsel so intuitiv eingesetzt werden wie auf dem Papier. In der alltäglichen PC-Bedienung aber ist die kleinere Ausgabe praktischer - aus dem einfachen Grund, dass hier die Wege von einer Bildschirmecke zur anderen kürzer sind.

Im Vergleich zum Einsteiger-Tablett Volito und auch zum Vorgängermodell Graphire2 hat der Graphire3 eine doppelt so hohe Auflösung von 2032 dpi (Bildpunkterlinien pro Inch). Auch ist die Stifterkennung wesentlich besser: Die Stiftspitze wird schon bei einem Abstand von etwa fünf Millimetern über dem Tablett registriert (Volito: drei Millimeter). Schließlich hat der mit den neuen Geräten mitgelieferte Stift nicht nur eine, sondern zwei seitliche Tasten: Die eine löst einen Doppelklick aus, die andere simuliert die rechte Maustaste. Beide lassen sich aber auch mit anderen Funktionen belegen.

Funktionen

Das Stiftende schließlich dient als Radierer. Die im wesentlichen einzige Mausfunktion, die der Stift nicht übernehmen kann, ist das Scroll-Rad. Für die Textbearbeitung oder das Surfen im Internet wird deswegen eine Maus mitgeliefert, die wie der Stift auf die Tablett-Technik reagiert und daher ebenso kabel- und batterielos arbeitet wie dieser.

Das dunkelblau getönte Tablett hat erstmals eine durchsichtige Abdeckplatte aus festem Kunststoff. Da die Resonanztechnik auch bis zu einem Millimeter dickes Papier durchdringt, können hier Bilder oder Fotos darunter gelegt werden - als Schreibtisch-Schmuck oder auch zum Durchpausen mit dem Stift. Der Stift wird entweder in ein integriertes Fach oberhalb des Tabletts gesteckt oder in einen beliebig auf dem Tisch platzierbaren Halter.

Zusammenarbeit

Das Graphire-Tablett kann mit jedem Windows-PC (ab 98SE) oder Mac-Rechner (ab OS 9) verwendet werden, der eine USB-Schnittstelle hat. Die neuen Geräte werden in drei verschiedenen Paketen verkauft: Studio (A6 - 135 Euro) und Studio XL (A5 - 239 Euro) werden mit Software für die Video- und Bildbearbeitung ausgeliefert: Adobe Photoshop Elements 2.0, penPalette LE, Pinnacle Studio 8 SE sowie ACDSee. Das Classic-Paket (A6 - 99 Euro) wird ohne die genannte Software vertrieben. (APA)