Wien/Schwechat - Mit einer Gegendrohung hat die Gewerkschaft am Mittwoch Früh die Drohungen des AUA-Vorstands beantwortet, der im Falle weiterer Streiks von fristlosen Entlassungen gesprochen hatte: "Bei nur einer Entlassung mündet der Arbeitskampf sofort in einen unbefristeten Streik". Dies stellten AUA-Bordbetriebsratschef Rudolf Novak sowie der Vorsitzende der Gewerkschaft HTV (Handel, Transport, Verkehr), Willi Steinkellner, gegenüber der APA fest.

Am Vormittag gingen die Piloten ein Schritt weiter. Sollte ein Pilot, ein Flugbegleiter oder Betriebsrat der AUA persönlich auf Schadenersatz geklagt werden, werde die Belegschaft so lange streiken, bis die Klage zurückgenommen wird. Ein Pilot hatte bei der Streikversammlung den Antrag zur Abstimmung gebracht. Er wurde einstimmig angenommen.

Entlassungen tabu

Entlassungen sollten ebenso wie unbefristeter Streik aber tabu sein in einem Arbeitskampf, meinte Novak. Ein solcher Tabubruch wäre dann tatsächlich "der totale Krieg".

Sollte ein AUA-Mitarbeiter eine Entlassungsnachricht erhalten, wird jedenfalls vorab dazu geraten, diese sofort über den Betriebsrat der Gewerkschaft weiterzuleiten. Laut Steinkellner hat es Derartiges in einem Streik in Österreich bisher aber nie gegeben. Auch in anderen Fällen sei es dazu bei Drohungen geblieben.

Nimmt Vorstand Drohung zurück, gibt es wieder Verhandlungen

Der AUA-Vorstand müsse sämtliche Drohungen (Entlassungsdrohungen, Verwarnungen gegen Piloten sowie die einstweilige Verfügung gegen eine Betriebsversammlung) zurücknehmen, dann würden die Piloten sofort an den Verhandlungstisch zurückkehren, erklärte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Handel, Transport, Verkehr (HTV), Horst Schachner, am Rande der Versammlung der Piloten am Wiener Flughafen.

"Umso schneller der Vorstand das tut, umso schneller fliegt die AUA wieder", so Schachner. Seit 6 Uhr Früh ist das AUA-Bordpersonal wieder im Streik. Sobald der Vorstand der AUA über die Dimension des angekündigten Sparpakets mit sich reden lassen, werde der Streik unmittelbar aufgelöst.(APA)