Wien - Bei den Vorständen der Großbanken, die nicht nur Milliarden-Kreditgeber der AUA sind, sondern auch Aktienpakete halten, machte sich am Donnerstag Erleichterung über das Ende der Streiks und den jetzigen "Waffenstillstand" zwischen Belegschaftsvertretung und Vorstand der Airline breit. "Es wird ein neues Sparpaket verhandelt, und das ist gut so", sagte Johann Zwettler, als Vorstandschef der BAWAG auch Aufsichtsrat in den Austrian Airlines. Die BAWAG hält unter 4 Prozent des AUA-Kapitals und ist Mitglied des AUA-Bankenaktionärssyndikats.

Kommen aus dem Sparpaket nun "bestimmte Dinge raus", so würden damit auch "Emotionen" herausgenommen, so Zwettler. So sei im Sparpaket das Zeitlimit erstreckbar, womit sich die jährliche Belastung für die Betroffenen erstrecke bzw. vermindere, bestätigte Zwettler am Rande der Gewinn Messe. Er hoffe, dass der gestern besiegelte Waffenstillstand nach den neuen Verhandlungen in einen endgültigen Frieden münde. Sollte es notwendig sei, werde er, Zwettler, im Rahmen seiner Möglichkeiten auch dahingehend einwirken, sagte der Chef der österreichischen Gewerkschaftsbank.´

"Absolut nicht existenzgefährdet

Die AUA sei natürlich in einem "wahnsinnig schwierigen Umfeld" unterwegs, allerdings "absolut nicht existenzgefährdet", betonte Zwettler außerdem. Gleiches hatte am Montag auch RZB-Generaldirektor und AUA-Aufsichtsrat Walter Rothensteiner erklärt.

Auch Regina Prehofer, Vorstandsmitglied der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) ist zuversichtlich, dass die jetzigen neuen Verhandlungen in der AUA zu einem guten Ergebnis kommen. "Das ist in dieser Situation auch sehr sehr wichtig", sagte Prehofer ebenfalls bei der Gewinn Messe zur APA.

Am Mittwoch Früh hatte die deutsche Charterfluggesellschaft Aero Lloyd Insolvenz bekannt geben und den Betrieb einstellen müssen. Gleichzeitig ist mit der Fusion von Air France und KLM ein neuer europäischer Branchenriese entstanden, der die Konkurrenz verschärft, sagen Airline-Experten. Prehofer sieht gerade die AUA aber als "sehr gut positioniert", sie werde sich gerade wegen der Vernetzung mit Zentral- und Osteuropa weiter im Markt behaupten. (APA)