Kenia
Kenia: 23 höhere Richter nach Korruptionsvorwürfen suspendiert
Berufungsrichter kassierte bis zu 164.000 Euro für "Urteil nach Wunsch"
Nairobi - Nach Korruptionsvorwürfen hat die kenianische
Regierung 23 höhere Richter vom Dienst suspendiert. Lokale Zeitungen
druckten am Donnerstag Namen und Fotos der Betroffenen. Präsident
Mwai Kibaki setzte Sondertribunale ein, um den Korruptionsverdacht zu
untersuchen. Am Vortag hatte der Oberste Richter Evan Gicheru sechs
Berufungsrichter und 17 Richter der obersten Zivilgerichte
schriftlich zum Amtsverzicht aufgefordert. Zunächst war jedoch
niemand der Aufforderung nachgekommen. Nach einem offiziellen Bericht ist in Kenia jeder zweite Richter
bestechlich. Ein Berufungsrichter kassierte danach bis zu 164.000
Euro für ein Urteil nach Wunsch. Andere hatten sexuelle
Gefälligkeiten verlangt und bekommen. Kenias neue Regierung räumt dem
Kampf gegen die Vetternwirtschaft hohe Priorität ein. (APA/dpa)