Amnesty International beklagt Einschüchterungen und Beschränkungen unabhängiger Medien in zahlreichen Ländern. In einem am Donnerstag in London veröffentlichten Bericht kritisiert die Menschenrechtsorganisation auch, dass die USA Journalisten vor dem Besuch des Gefangenenlagers Guantanamo auf eine Einschränkung ihrer Fragen verpflichteten. Diese Regelung sei zwar nach Protesten fallen gelassen worden, sie sei aber bezeichnend für "die Atmosphäre, in der wir heute leben".

Seit den Anschlägen vom 11. September in New York und Washington hätten einige Regierungen den internationalen Feldzug gegen den Terror dazu genutzt, gegen unabhängige Medien vorzugehen, heißt es in dem Bericht. Den irakischen Regierungsrat kritisiert amnesty wegen der Beschränkungen, die den arabischen Fernsehsendern Al Jazeera und Al Arabiya im vergangenen Monat auferlegt wurden.

Meinungsfreiheit bedroht

Die Meinungsfreiheit sieht amnesty auch in Russland bedroht. Der Bericht beruft sich auf den Vorsitzenden des russischen Journalistenverbands, Oleg Panfilow, und führt als Beispiele die Schließung des einzigen landesweiten unabhängigen Fernsehsenders TWS an sowie Versuche, die Berichterstattung über Tschetschenien einzuschränken.

Berichte über Verstöße gegen die Pressefreiheit meldet amnesty unter anderem auch aus Algerien, Kolumbien, Kuba, Indonesien, dem Iran, Ruanda und Simbabwe. In Guatemala würden Journalisten offenbar gezielt eingeschüchtert, damit sie nicht über sensible Themen wie etwa Korruption berichteten, heißt es weiter. (APA/AP) (Service: Näheres im Internet unter: http://www.web.amnesty.org/mavp/av.nsf/pages/pressfreedom1)