Die Wissenschafter um Alexander Pfeifer (Zentrum für Pharmaforschung) und Eckhard Wolf (Genzentrum) berichten über ihre Ergebnisse in der Online-Ausgabe des Fachblatts "Embo Reports" (Bd. 4, S. 2). "Von 46 ausgetragenen Ferkeln glühten 30 im UV-Licht grün auf", sagte Pfeifer am Freitag. Dies sei ein Zeichen dafür, dass sich die Baupläne für das Leucht-Eiweiß in den Genen der Ferkel verankerten.
Lentiviren als Genfähren
Die Forscher setzten Lentiviren als so genannte Genfähren in die Embryo-Zellen ein. Bisher wurde bei derartigen Versuchen meist die fremde DNA direkt in den Zellkern gespritzt. "Das ist zu einem technisch aufwendig, und der Zellkern ist schwierig zu finden", erklärte Pfeifer. Die Methode habe nur bei ein bis zehn Prozent der ausgetragenen Tiere Erfolg gezeigt.
Mit Hilfe der Genfähren habe sich dagegen bei 65 Prozent der Tiere das Erbgut in gewünschter Weise verändern lassen. "Die Viren haben den Weg zum Zellkern selbst gefunden." Zudem wurden die Leucht-Proteine nicht nur in Haut und inneren Organen nachgewiesen, sondern auch in den Keimzellen der Ferkel. Die nächste, auf natürlichem Wege gezeugte Ferkelgeneration wird den Angaben zufolge auch die neue genetische Information aufweisen. Das Prinzip, bestimmte Viren als Genfähren einzusetzen, ist nicht neu. Die Lentiviren erwiesen sich in den Münchner Versuchen jedoch als besonders geeignet.
Einsatzmöglichkeiten transgener Tiere