Genf - Mehrere UNO-Berichterstatter haben sich am Freitag besorgt über die Lage in Bolivien geäußert. Sie forderten die Regierung auf, die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte der Demonstrierenden, einschliesslich des Rechts auf Versammlung, zu ergreifen.

Sie seien sehr besorgt über die Gewaltanwendung und den Tod von mindestens 50 Menschen während der Proteste in Bolivien, erklärten die Berichterstatterinnen über willkürliche Hinrichtungen und für Menschenrechtsverteidiger, Asma Jahangir und Hina Jilani in Genf.

Exzessive Gewaltanwendung

Der Erklärung schlossen sich auch die Berichterstatter über Folter, Theo van Boven, über die Meinungsfreiheit, Ambeyi Ligabo, sowie für die Grundrechte indigener Völker, Rodolfo Stavenhagen.

Die Experten der UNO-Menschenrechtskommission (MRK) zitierten Berichte über exzessive Gewaltanwendung durch Armee und Polizei. Sie forderten die bolivianischen Behörden zur Einhaltung der Menschenrechte auf. Verbrechen müssten unabhängig von der Position der Täter aufgeklärt und bestraft werden.

Wegen der Unruhen kamen unterdessen die Hilfslieferungen des UNO- Ernährungsprogramms (WFP) praktisch zum Erliegen.

Wegen der Sicherheitslage könnten Lagerhäuser nicht geöffnet werden, die Verteilung von Lebensmitteln werde verhindert, sagte eine WFP-Sprecherin in Genf. In Bolivien sind 400.000 Menschen von UNO-Nahrungsmittelhilfe abhängig, unter ihnen viele Schul- und Straßenkinder. (APA/sda)