Genf/Bern - Afghanistan sucht in der Schweiz nach Teilen der von den Taliban zerstörten Buddha-Statuen. Der afghanische Minister für Information und Kultur habe die Schweiz um Nachforschungen gebeten, sagte der Sprecher des Schweizer Bundesamtes für Justiz, Folco Galli, am Freitag und bestätigte einen entsprechenden Bericht der Westschweizer Tageszeitung "Le Temps".

Die beiden riesigen Buddha-Statuen aus dem fünften Jahrhundert waren Ende Februar 2001 auf Anordnung von Talibanchef Mullah Mohammed Omar zerstört worden. Fragmente dieser Statuen sollen nun im Zollfreilager in Genf gesehen worden sein, wie aus dem Schreiben des afghanischen Ministers hervorgehe, sagte Galli. Der Minister ersuche die Schweiz um Nachforschungen. Falls die Buddha-Teile im Zollfreilager gefunden werden sollten, bitte Afghanistan um möglichst baldige Rückerstattung. Das Ersuchen werde geprüft.

Im Genfer Zollfreilager waren Ende August im Rahmen eines Strafverfahrens wegen Diebstahls, Hehlerei und Betrugs bereits über 200 archäologische Kulturgüter aus Ägypten sichergestellt worden. Darunter befanden sich Statuen, Masken und Sarkophage. (APA)