Britischer Irak-Verwalter: Souveränität in einem Jahr
Greenstock: "Riesige Sicherheitslücke" bei Sicherung der Grenzen - "Enttäuscht" von geringem Engagement der EU
Redaktion
,
Bild nicht mehr verfügbar.
Der britische Irak-Verwalter, Jeremy Greenstock, zeigte sich enttäuscht, dass die EU nur 200 Millionen Dollar beisteuern will.
Hamburg/Wien - Der britische Irak-Verwalter Jeremy
Greenstock hat sich für eine Übergabe der vollen Souveränität an die
Iraker innerhalb eines Jahres ausgesprochen. "Es wird sehr schwer
werden, diesen Prozess in weniger als einem Jahr abzuwickeln, wir
wollen aber auch nicht, dass er länger als ein Jahr dauert", sagte
der ehemalige britische UNO-Botschafter dem Hamburger
Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Greenstock gab zu, dass die Besatzungstruppen im Irak die
Sicherheitslage und den Wiederaufbau noch nicht im Griff hätten: "Es
ist uns bislang nicht gelungen, das Vertrauen der Bevölkerung zu
erringen", sagte er dem Magazin. Vor allem die Sicherung der Grenzen
gegen einströmende Waffen und Terroristen müsse "höchste Priorität"
erhalten: "Hier klafft eine riesige Sicherheitslücke."
Der britische Diplomat bezweifelte, dass allein wegen der von den
USA durchgesetzten neuen Irak-Resolution des UNO-Sicherheitsrates
weitere Truppen in den Irak kämen. "Diejenigen, die kommen wollen,
werden kommen - ob mit oder ohne Resolution." "Enttäuscht, aber nicht
überrascht" zeigte er sich darüber, dass die EU auf der Madrider
Geberkonferenz kommende Woche nur rund 200 Millionen Euro Aufbauhilfe
spenden wollen. (APA)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.