Havanna - Nach der Regierung in Havanna haben jetzt auch
kubanische Dissidenten die Kuba-Politik von US-Präsident George W.
Bush zurückgewiesen. "Weder helfen diese Maßnahmen dem kubanischen
Volk noch erleichtern sie eine wirkliche politische Wende", heißt es
in einer am Samstag verbreiteten von fünf kleinen
sozialdemokratischen Oppositionsgruppen unterzeichneten Erklärung.
"Das Verharren im Irrtum" bleibe Grundbestandteil der
US-amerikanischen Kuba-Politik.
"Ausschuss für ein freies Kuba"
Bush hatte am 10. Oktober unter anderem angekündigt, die Grenzen
der USA für Flüchtlinge und Emigranten aus Kuba weiter zu öffnen und
die schon stark reglementierten Reisen von Amerikanern nach Kuba noch
zu erschweren. Außerdem soll ein "Ausschuss für ein freies Kuba"
unter Leitung von US-Außenminister Collin Powell eingerichtet werden.
In dem Kommunique der Dissidenten hieß es dazu, dass Kuba seinen Weg
allein gehen müsse.
Politische Oppositionsgruppen sind in Kuba verboten. Im April
waren 75 Dissidenten und unabhängige Journalisten zu Haftstrafen von
durchschnittlich 20 Jahren verurteilt worden. Die meisten Dissidenten
in Kuba lehnen das US-Embargo gegen die Karibik-Insel ab, da es den
Kommunisten den Vorwand liefere, ihre Alleinherrschaft aufrecht zu
erhalten. (APA/dpa)