Moskau - Der neue tschetschenische Präsident Achmad Kadyrow hat den bisherigen Ministerpräsidenten Anatoli Popow am Samstag per Dekret im Amt bestätigt. Popow ist seit August 2002 Ministerpräsident der abtrünnigen Kaukasusrepublik. Seine Ernennung wurde damals nach Presseangaben von der Regierung in Moskau durchgesetzt, um angesichts der massiven Veruntreuung von Geldern die Finanzen in Tschetschenien besser kontrollieren zu können. Kadyrow veranlasste am Samstag zudem die Auflösung des Kabinetts und beauftragte Popow mit der Bildung einer neuen Regierung. Popow war eine Woche vor der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 5. Oktober an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt. Die Ursache ist weiterhin unklar. Die Behörden hatten damals wegen der bevorstehenden Wahl einen Mordversuch nicht ausgeschlossen. Kadyrow war bei der umstrittenen Wahl angeblich mit über 80 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt worden. Der Urnengang wurde weltweit kritisiert, da im Vorfeld alle ernsthaften Herausforderer des Moskau-treuen Verwaltungschefs von der Teilnahme ausgeschlossen worden waren. (APA)