Schwester Sabine hat zwei Wochen Urlaub. Pfleger Franz ist auf Weiterbildung. Schwester Hilde kann im November keine Nachtdienste übernehmen. Solche und ähnliche Wünsche sollte ein Dienstplan erfüllen, dazu noch die arbeitsrechtlichen Vorschriften einhalten und außerdem ideale Dienstrhythmen bieten. Vorgaben, die Dienstplanverantwortlichen Kopfzerbrechen bereiten.

Für Hermann Strasser, Stationsleiter am Psychiatrischen Krankenhaus in Hall in Tirol, hat die Rechnerei ein Ende, er gestaltet den Dienstplan für 20 Mitarbeiter IT-unterstützt. "Ich gebe nur noch die Dienstfreiwünsche in meinen Computer ein und drücke auf den Knopf. In zehn Minuten liefert die Maschine den Sollplan für einen Monat." Strasser verdankt die Zeitersparnis von "monatlich bis zu drei Stunden" PepS2, einer Softwarelösung zur optimierten Personaleinsatzplanung und -steuerung.

Entwickelt wurde das "hochparametrisierbare System, das die Interessen der Dienstgeber und Mitarbeiter gleichermaßen berücksichtigt" (Projektleiterin Ute Tat) in der Denkwerkstatt der Information Technology for Healthcare (ITH). Die Innsbrucker Firma forscht an IT-Systemen für das Gesundheitswesen. Für PepS2 holte sich das interdisziplinäre Team den Entwicklungspartner S2-Engineering an Bord. PepS2, "der leistungsstarke Optimierungsmotor", hat als Grundlage ein bestehendes EDV-gestütztes Dienstplansystem, das die Stammdaten liefert, die durch optimierungsrelevante Daten ergänzt werden. Mit dem Vorteil, "dass bestehende Systeme genützt und Daten nicht doppelt gehalten werden."

Das System erstellt "gültige und gute Monatspläne" und unterstützt auch bei der kurzfristigen Personaldisposition. Die Software ist bereits an 17 Stationen in Hall für den Pflegebereich im Einsatz und wird derzeit an der Neurochirurgie des LKI für die Ärzteplanung adaptiert. An der Weiterentwicklung wird gearbeitet. Ziel ist ein Instrument für die langfristige Personaleinsatzplanung und -steuerung. (jup/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20. 10. 2003)