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Joachim Löw ließ jene Gittertür, die sonst wichtige und andere Personen trennt, aufsperren und nahm in Mitten der Anhängerschaft Platz. Trotz mittlerweile eisiger Kälte hörte er sich geduldig ihre Lamentos an, ihre Wünsche, ihre Fragen. Ab und an zog er an seiner Zigarette. Er wirkte angespannt, aber nicht ängstlich. Wenn er selbst redete, dann wenig und leise. Eine halbe Stunde später verabschiedete sich die Menge. Noch immer unzufrieden, aber mit Respekt vor dem Fußballlehrer aus Schwaben. So blieb ihm wenigstens ein Teilerfolg. Das schlimmste hatte Löw zu diesem Zeitpunkt längst überstanden.
Richtig gefährlich wird es für einen Trainer, wenn er vom gegnerischen Kollegen in Schutz genommen wird. Also sprach Walter Schachner: "Es ist nicht immer der Trainer, der Schuld hat. Ich glaube, Jogi leistet gute Arbeit. Wenn die Spieler das nicht umsetzen, kann er wenig machen."
Die Urteilskraft Schachners hin, die Fans her, Tatsache ist, dass es Joachim Löw bis heute nicht geschafft hat, aus der Austria ein Team zu formen. Die im Falle eines schlechten Ergebnisses von ihm stets zitierten "individuellen Fehler" haben System. Bis heute greifen die verschiedenen Mannschaftsteile nicht ineinander über, fehlt die Abstimmung, rätseln die einen Austrianer immer noch über die Laufwege der anderen. Wenn das für die Kreativität zuständige Stammpersonal (Wagner, Vastic, Janocko) dann auch noch so versagt wie gegen den GAK, ist der Gau perfekt.