London - Mysteriöse Gesichtstumore bedrohen den Bestand
der Tasmanischen Teufel. Einige Populationen des letzten Fleisch
fressenden Beuteltieres Australiens seien bereits zu 90 Prozent
ausgerottet, berichtet das britische Fachmagazin "New Scientist" in
seiner jüngsten Ausgabe. "Diese Tiere sind sehr wichtig für die
gesamte Ökologie Tasmaniens", sagte Rob White von der Universität von
Tasmanien bei einer Konferenz in Hobart. Die Wissenschafter vermuten,
dass ein noch unbekanntes Retrovirus hinter der Epidemie steckt und
suchen nach dem Erreger.
Ein positiver Aspekt sei jedoch, dass in den Gebieten, wo die Zahl
der kleinen Aasfresser bereits zurückgegangen sei, die
Ansteckungsrate zurückgehe. Zudem habe es auch in den vergangenen 140
Jahren drei Mal rätselhafte Epidemien unter den Beutelteufeln
gegeben. Möglicherweise, so schätzt White, handele es sich um eine
latent vorhandene Krankheit, die nur bei hoher Verbreitung ausbreche,
die Bestände dann dezimiere, aber nicht komplett ausrotte.
Der rund 70 Zentimeter lange Tasmanische Teufel (Sarcophilus
harrisi) war ursprünglich in ganz Australien verbreitet, kommt heute
aber nur noch in Tasmanien vor. Er wird stark verfolgt, weil er
manchmal auch kleinere Haustiere reißt. Seinen Namen verdankt er
seiner Wildheit, seinem schwarzen Fell und den - bei Aufregung - rot
leuchtenden Ohren. (APA/dpa)